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Wirtschaft

Die Flur des Ortes Hirschberg ist verhältnismäßig klein. So konnten sich die Bürger vom Ackerbau allein kaum ernähren und mussten schon frühzeitig ein Gewerbe betreiben.

Die Zunftladeade  der Bäckerinnung im Stadtarchiv Hirschberg

1692 bestand bereits die Bäckerinnung, deren Zunftlade mit Urkunden dieser Innung die Stadt Hirschberg heute noch besitzt .

Im Jahre 1719 gründete man die Fleischer- und Metzgerinnung. Die Schmiede, Wagner und Schlosser bildeten seit 1745 eine Korporation (gemischtes Handwerk). 1689 wurde eine Zunft der Schneider und Schuhmacher ins Leben gerufen. Seit 1703 gab es eine Zunft der Zimmerleute und Maurer und seit 1677 eine Zeugwirker- und Fleischhauerinnung.

Von der Lohgerberinnung wurde berichtet, dass sie 1695 gegründet wurde. Mitglied konnte werden, wer 2 Jahre gelernt hatte und 2 Jahre gewandert war.
Es bestanden in Hirschberg eine Tuchmacherinnung. Die eingeweichten Tuche wurden auf Rahmen gespannt und im Freien getrocknet. Der am ehemaligen Amtsgerichtsgebäude gelegene Abhang hieß deshalb Tuchrahmen.

Am längsten hatte sich die Weber- und Strumpfwirkerinnung gehalten. Fast in jedem Haus „auf dem Berge“ arbeiteten die Meister und Gesellen am Webstuhl oder am Strumpfstuhl.  

Häufig kam es zu Streit zwischen Neubürgern und Altbürgern, da die Neubürger keinen Anteil an den Privilegien (Bierbrauerei, Handel, Fischerei, Jagd und Hut) hatten.


Die Häuser am Berg

Die Märkte spielten keine große Rolle. 1848 wurden jährlich 5 Kram und Viehmärkte erwähnt.

Aus mehreren Gerbereien, die sich am Ehrlichbach bzw. an der Saale befanden, entwickelte sich allein die Gerberei Knoch zur Lederfabrik. 1893 war sie bereits die größte Sohlenlederfabrik Deutschlands. Seit 1741 im Besitz der Familie Knoch, konnte aus der handwerklichen Gerberei mit 18 Beschäftigten im Jahre 1864, ein Industrieunternehmen entstehen, das vor dem 2. Weltkrieg 1500 Arbeitern und Angestellten aus Hirschberg und Umgebung Arbeit gab. Zu dieser Entwicklung der Lederfabrik in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts trugen vor allem die durch die Reichseinigung 1871 geförderte industrielle Entwicklung in Deutschland und der ständig wachsende Bedarf an Leder bei.

Teilansicht  der Lederfabrik vom Schloss aus gesehen
 Teilansicht der Lederfabrik vom Schloss

Entscheidend dafür waren auch der 1892 erfolgte Anschluss Hirschbergs an das Eisenbahnnetz und die durch den Niedergang des Weber- und Strumpfwirkergewerbes in unserer Region freigewordenen Arbeitskräfte.

Bis 1945 stellte man vorwiegend mit pflanzlichen Gerbstoffen gegerbte Sohlen- und Sattlerleder sowie Schuhrahmen her. 1946 wurde der Betrieb enteignet und in Staatseigentum überführt.

Die weltweite wissenschaftliche Entwicklung in den 50er und 60er Jahren brachte die Sohlenlederproduktion völlig zum Erliegen. Deshalb wurde die Produktion auf die Fertigung von Schuhoberleder umgestellt.

Bis zur Schließung der Lederfabrik wurden noch Schuhoberleder (Rindbox), Spaltleder und Möbelleder produziert.

  

Kontakt

 

Stadtverwaltung

Marktstraße 2
07927 Hirschberg

Telefon: 036644 4300

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eMail: info@stadt-hirschberg-saale.de